Radiologie up2date 2025; 25(01): 17-34
DOI: 10.1055/a-2415-4947
Brustbildgebung/Mammografie

Postoperative Mamma-MRT

Postoperative Breast-MRI
Uwe Fischer
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Die kontrastmittelgestützte Mamma-MRT ist allen anderen bildgebenden Verfahren bezüglich der Sensitivität für den Nachweis von Brustkrebs deutlich überlegen und damit wichtig für das Follow-up nach brusterhaltender Therapie oder Mastektomie. Sie kann gut zwischen postoperativer Narbe und Tumorrezidiv unterscheiden, nicht aber zwischen granulomatös-entzündlichen Veränderungen und einem Rezidiv.

Abstract

Contrast-enhanced breast MRI is superior to all other imaging modalities in terms of sensitivity for detecting breast cancer. This applies not only to invasive tumors, but also to intraductal carcinomas. MRI is therefore an important method for follow-up after breast-conserving therapy (BCT) or mastectomy (ME) for breast cancer. As a contrast-enhanced technique, it has an excellent negative predictive value (NPV) in differentiating between postoperative scar and tumor recurrence. Limitations are evident with regard to the interpretation of increased vascularization within or at the periphery of postoperative scars. In these cases, granulomatous inflammatory changes cannot be reliably distinguished from a recurrence, so that percutaneous biopsy is usually indicated.

Kernaussagen
  • Die Mamma-MRT ist der Mammografie und der Sonografie im Follow-up nach brusterhaltender Therapie (BET) oder Mastektomie (ME) wegen eines Mammakarzinoms überlegen.

  • Bei fehlendem Enhancement im Bereich einer postoperativen Narbe kann ein Rezidiv mit größtmöglicher Zuverlässigkeit ausgeschlossen werden.

  • Finden sich in der MRT umschriebene Mehranreicherungen im Bereich einer postoperativen Narbe nach BET oder ME, kann die MRT nicht zuverlässig zwischen einem Rezidiv und einem granulomatös-entzündlichen Geschehen unterscheiden.

  • Die MRT erlaubt nicht nur eine Unterscheidung zwischen postoperativer Narbe und Rezidiv, sondern bietet zudem insbesondere und prinzipiell bei Patientinnen mit hoher Brustdrüsendichte (Typ ACR C und ACR D) für beide Brüste die höchste Sensitivität für maligne Tumoren, z. B. ein metachrones ipsilaterales oder kontralaterales Zweitkarzinom.

  • Nach BET oder ME ist der engmaschige Einsatz der MRT beim Follow-up im Jahresintervall über mindestens 5 Jahre sinnvoll.

  • Der Einsatz der Mamma-MRT setzt voraus, dass Optionen zur Durchführung MR-gesteuerter Interventionen im eigenen Institut oder aber innerhalb praktikabler Netzwerke bestehen.



Publication History

Article published online:
27 February 2025

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